Einladung nach Rothstein am 07.-10.07.2012 |
Unerwartete Einladung zum Wanderritt Das Telefon schellt spät. Monja, früher hier mal in der Gegend beheimatet und
jetzt in die Leipziger Gegend verzogen, ist dran. Sie lädt mich ein zum
Wanderritt rund um Rothstein. Ich bin verunsichert. Letzte Woche zwecks
Begutachtung eines Neupferdes ist ein kleines Malheur passiert. Der jugendliche
Freund war lange nicht unter dem Sattel, verkannte meinen derben Aufstieg als
Attacke auf sein Leben, und schon lag ich im Dreck. Natürlich ließ ich mir die
Schmerzen im Rücken nicht anmerken! Also jetzt wieder ein Pferd, welches ich
nicht kenne? Ich sage zu! Samstagmorgen.
Reitverein „Bienitzblick“ aus Dölzig ist mit sechs Pferden in Rothstein
eingefallen. Mein Pferd soll Spencer sein. Besitzerin Sandra stellt mich vor und
weist mich ein. Sie hält selbst pferdegestützte Seminare ab (www.sandra-graeske.de) und ist
Berittführerin. Wir wollen nach Dobra. Die Wege sind gut, die Gegend
abwechslungsreich. Monja, ebenfalls Berittführerin, hat die Führung mit ihrer
Haflingerstute und dazugehöriger selbstgezogener und erzogener Tochter nebst
Reiterin übernommen. Es geht zum flotten Galopp, ich habe ein bisschen Schiß.
Sandra bremst mich aus, ich habe alles unter Kontrolle. Es ist genau so, wie es
sein muß. Spencer ist das Verlasspferd, er geht auch
den Walk, ich bin begeistert. Es ist heiß. Fliegen, Mücken und Schnaken haben von
unseren Pferden Besitz ergriffen. Wir wollen rasten, aber Pustekuchen.
Westernbar öffnet erst 16.00 Uhr, „Gudruns Oase“ mit gutbürgerlicher Küche
(wäre schön gewesen) hat Samstags! zu und das Reiterstübchen macht erst wieder
auf, wenn sich ein neuer Pächter gefunden hat. Es geht zurück nach Rothstein, aber schön war’s! Sonntagmorgen.
60. Rothsteiner Felsenfest! Das jährliche Highlight in der Region! Die
Turnierreiter übernehmen wie jedes Jahr diesmal zusammen mit den Wanderreitern
die Parkplatzeinweisung. Alle sind sehr engagiert, es klappt wie am Schnürchen.
Die erste Reihe bleibt frei für Behinderte und Versehrte. Kein Vertreter der
Staatsmacht, der nur eine Petition oder Grußbotschaft überbringen will, geht
ihnen durch die Lappen, wenn er sich vorschmuggeln will. Die Kinder schauen begeistert, die Erwachsenen
erstaunt und respektvoll. Es wird darum gebeten, doch keine Kratzer im Lack zu
hinterlassen. Sandra meint, dass alle Wanderreitpferde nicht beschlagen seien
und somit eine kleine Delle leicht wieder herauszudrücken sei. Insgesamt eine tolle Sache, sehr schön anzuschauen! Dienstagmorgen. Das zeitige Aufstehen ist des Wanderreiters Sache nicht! Gegen
Mittag reiten wir Richtung
Wahrenbrück. Die Wiesen sind gemäht, Galöppchen ist möglich. In Wahrenbrück
erste, nachhaltige Begegnung mit Lamas und einem Esel.
Man könnte in dieser schönen, kleinen
Stadt vieles machen. Eventuell den alten, historischen Stadtkern besuchen, die
Mühle besichtigen, in klein Venedig schippern, sich im Imbiss verköstigen
lassen. Natürlich hat der Imbiss zu. Es ist heiß, die Nacht war lang. Wir
steuern Winkel an. Die „Drei Rosen“ locken, aber nicht am Dienstag, da ist
nämlich Ruhetag. Monja erinnert sich an Janins Oma, die in Winkel wohnt. Janin,
Mitglied im Rothsteiner Reitverein, und auch schon oft dabei gewesen, ist
momentan recht füllig und hat auf eine kurze Auszeit bestanden. Janin-Oma
versorgt uns glücklicherweise mit Getränken direkt an der Hauptstraße. Die
Pferde sind vollkommen unbeeindruckt von LKW und Lärm. Beachtlich! Zurück geht es über einen schönen Feldweg, und es
soll nochmals zum Abschluß der Rothsteiner Felsen besucht werden. Plan B muss
in Kraft treten, da sich einige Wiesen nach dem großen Regen in eine
Seenlandschaft verwandelt haben. Nach kurzer Verköstigung geht es auch schon wieder
gen Leipzig. Leute, kommt bloß bald wieder, bei uns gibt es noch
so viel zu sehen, und ich will auch unbedingt wieder mit diesem netten Pferd
reiten! SR |
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Die Turnierreiter sind angetreten. Wo bleiben die Wanderreiter? |
Gleich geht's los. |
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Turnier- und Wanderreiter vereint - so wie ich es mir immer gewünscht habe. |
Uwe - Es geht auch ohne Sattel. |
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Der Parkplatz füllt sich langsam, alles unter Kontrolle. |
Rittführerinnen - vereint beim Putzen. |
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Besuch im Park Wahrenbrück. |
Der Imbiss ist zu - da guckt nicht nur der Schecke dumm. |
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Spencer - das coole Verlasspferd. |
Wasserversorgung an der Hauptstraße durch Oma Kopsch. |