Wanderreiten Südbrandenburg e.V. - Schönermark
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Schönermark

3 Reiterinnen im Glück

Berber – das klingt nach Wind, Freiheit und Abenteuer.
Heutzutage alles möglich, dank „Cavallo“.

Sabine Zuckmantel mit ihren Berbern in Schönermark wurde vorgestellt. Vom Lesen des Artikels bis zur Verwirklichung des Rittes vergingen nur 2 Wochen.

An einem sehr kalten Januarsamstagmorgen schellte 4.15 Uhr der Wecker. Mein Verstand sagt mir: „Scheiß Idee, die Weiber sind doof!“. Sorry.

Super Bahnverbindung von Doberlug-Kirchhain bis Gransee, dann Abholung durch Sabine. Ganz nebenbei fragt sie an, was habt Ihr für Pferde, wie könnt Ihr reiten? Clever gemacht, man kann ja die Kundschaft nicht vergraulen.

Wir haben einen Mitreiter aus Berlin, Matthias, der öfter in Schönermark zu Gast ist, und Honorine de Montjay reitet.

Alex bekommt Etincelle d`Arbre Mort und ist glücklich. Juliane bekommt Mel des Balmes. Der soll sehr schnell sein, und sie ist glücklich. Er ist ganz anders als Akaja, die polnische Vollblüterstute. Sie denkt an Verkauf und Neukauf. Aber daraus wird nichts! Ich habe mich in der „Cavallo“ schon in Tequila Sunrise verliebt, bekomme sie wider Erwarten und bin sehr glücklich.


Unser Rittführer trifft ein. Es ist der Nachbar von nebenan. Nein, nicht was Ihr schon wieder denkt. Michael ist bei der Telekom ausgestiegen und in den Reitschulbetrieb eingestiegen. Durch das Reparieren von Elektrozaungeräten zum Pferd gekommen, tritt er an diesem Tag in Jeans, Wolljoppe, Wanderschuhen, ohne Unterhose (das habe ich gesehen) und ohne Handschuhe an.

Wir holen unsere, vom Reif bedeckten Berber und Araber-Berber von der Koppel, wo sie ganzjährig stehen. Es wird geputzt und wir machen Bekanntschaft mit französischen und polnischen Wanderreitsätteln, die sich super sitzen. Ich versuche, meinem Pferd den Stirnriemen über den Kopf zu ziehen, bis ich mit großem Erstaunen erklärt bekomme, das es sich um eine Einohrtrense handelt.

Wir laufen durch den Ort, gurten nach und reiten los. Es ist schweinekalt, die Wege sind steinhart gefroren, die Bäume sind voller Reif. Die Pferde sind fleißig und sehr freundlich. Der Tag ist stimmig.

Wir reiten über Sonnenberg Richtung Baumgarten, vorbei an großen, einsamen, zugefrorenen Seen, durch sehr schöne Mischwälder. Tequila steht an den Hilfen wie im Lehrbuch, es muss bombastisch aussehen von unten. Ich bekomme Höhenflüge. Wir reiten ein in Lindow. Rechts der Wutzsee, im Vordergrund das Kloster. Im „Klosterblick“ wollen wir dinnieren. Die Pferde werden am Brückengeländer und an einer alten Eiche festgebunden und verfallen in Ruhe. Der „Klosterblick“ verspricht und hält gehobene Gastlichkeit, und wir lassen uns das Essen auf weißen Lederstühlen und Blick auf den See schmecken.

Wir verlassen Lindow per Fuß und halten uns wieder Richtung Baumgarten, um dann unseren Weg nach Meseberg einzuschlagen. Galoppiert wird auf sandigen Wegen, Tequila lüftet einige Male das Hinterteil. Ich mache mir schwere Vorwürfe, ob ich sie zu sehr aufgenommen habe. Selbstzweifel zermartern mein Gehirn. Michael meint, diese Freudensprünge macht sie ab und an, und mein Frieden ist wieder hergestellt.

Auf einer wunderschönen, alten Robinienallee kommen wir in den Ort. Vor dem Gästeschloss der Bundesregierung werden Fotos geschossen. Leicht hügelige Landschaft umgibt den Ort. Sabine bietet auch einen Gourmetritt an, wo dann auf einem Berg mit Blick auf das Schloss gespeist werden darf.

Durch den Granseer Stadtforst erreichen wir schließlich wieder Schönermark. Es ist bereits dunkel. Wir satteln die Pferde ab, es gibt Hafer. Tequila frisst gierig und futterneidisch aus ihrem Eimer. Die Hälfte fällt daneben, der Hof wird sich im Frühjahr zu einem Kornfeld entwickeln.

Schön war’s, und ... wer braucht schon Sonne?

Juliane, Alex und Susanne

 






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